Wie entwickelt sich der Immobilienmarkt weiter?

Immobilienmarkt 2023

 

Nicht nur die Nachfrage ist seit Mitte 2022 aufgrund der strengeren Immobilienkredite, der Energiekrise und der Teuerung nach Immobilieneigentum zurückgegangen, auch die Preiskurve zeigt erstmals nach unten. Diese Entwicklung setzt sich auch in diesem Jahr 2023 fort. Ausnahmen sind jedoch Mietwohnungen in zentralen Lagen und am Stadtrand sowie bei den Baugrundstücken, hier wird eine leichte Preissteigerung im Jahr 2023 gesehen.

In Österreich schien es bis zur Mitte des vergangenen Jahres, als ob der Immobilienmarkt den multiplen Krisen standhalten könnte - Das Angebot war sehr knapp und die Nachfrage lag auf einem historischen Hoch. Seit dem zweiten Halbjahr sieht alles anders aus: Ein steigendes Angebot um 30% und einem Nachfragerückgang von beinahe einem Drittel zum Vorjahr. Hauptgründe dafür sind die steigenden Zinsen, die restriktiveren Kreditvergaberichtlinien, die hohe Inflation und die allgemeine Verunsicherung der Bevölkerung.

Die Prognose für dieses Jahr zeigt, dass das Immobilienangebot um fast 8 Prozent ansteigen wird und die Nachfrage um fast 11 Prozent sinkt.

Den stärksten Rückgang der Nachfrage mit 9,9% merkt man im mittleren Immobilien-Preissegment, jedoch wird hier auch der größte Zuwachs um 8% beim Angebot gezählt. Daher sollten die Preise auch in diesem Preissegment am meisten sinken, um ca. 7,9%. Die sinkende Nachfrage kommt vor allem aufgrund der Finanzierungsschwierigkeiten der Mittelschicht. Ein Teil sucht dann im unteren Preissegment, während Kaufinteressenten im unteren Segment überhaupt vom Kauf zumindest kurzfristig Abstand nehmen. In der oberen und in der unteren Preisklasse zeigt sich der gleiche Trend, allerdings mit weniger Intensität.

Den stärksten Nachfragerückgang merkt man im Bundesland Tirol (minus 15,9 Prozent) und Vorarlberg (minus 19,3 Prozent) gesehen, während in den Bundesländern im Westen wie Kärnten und Wien mit minus 6,8 bzw. minus 9 Prozent die geringsten Rückgänge zu erwarten sind.  Das Angebot dürfte in Tirol plus 10,8 % am stärksten und in Kärnten plus 5,1 % am wenigsten zunehmen.

 

Prognose Immobilienmarkt 2024

 

Laut mehreren Studien sollten ab 2024 die Preise für Immobilien sinken - Dies sollte für etwa drei Jahre anhalten und die Immobilienpreise um etwa fünf Prozent sinken.

Von einem Crash an den Immobilienmärkten wird nicht ausgegangen. Der Grund dafür sei, dass  sich das extrem knappe Angebot von Wohnimmobilien bis 2024 entschärfen soll, da bis dahin werden viele Neubauten fertiggestellt sein. Zusätzlich verlangsamt sich das Bevölkerungswachstum.

Ein weiterer Grund ist womöglich eine Anhebung des Leitzinses. Das langanhaltende Zinstief hat zum Anstieg der Immobilienpreise beigetragen. Es hat einerseits für Eigennutzer und Investoren günstige Finanzierungsbedingungen geschaffen. Andererseits waren dadurch andere Anlagemöglichkeiten weniger attraktiv, was Immobilien nur noch mehr in den Fokus gerückt hat.

Quellen:

https://www.derstandard.at/story/2000142986106/anzeichen-fuer-sinkende-preise-am-immo-markt-mehren-sich

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2174142-Wohntraum-und-Realitaet.html